Arbeitsweisen und Methoden

Unsere Arbeit und beraterisch-therpeutische Haltung gründen dabei auf verschiedenen systemischen Theorien und Ansätzen:

Entwicklungs- und Wachstumsorientierung (Virginia Satir):
Unserer Grundhaltung in der Arbeit mit Familien ist getragen von der Überzeugung, dass Familien und Menschen stets aus sich heraus bestrebt sind, „gute Lösungen“ im Sinne von Wachstum und Entwicklung für sich selbst zu finden, dass diese Prozesse aber manchmal aus unterschiedlichen Gründen blockiert sein können.

  • Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Menschen darin zu unterstützen, sich dieser „guten Lösungen“ und der Blockaden bewusst zu werden, und sie darin zu ermutigen, die nötigen Schritte zu gehen, um zu ihren Ressourcen und Kräften wieder Zugang zu finden.

 

Struktureller Ansatz (Salvador Minuchin):
Eine wichtige Bedeutung haben in den Familien die Grenzen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern und zwischen den Subsystemen in der Familie. Dabei können Grenzen zu rigide sein und zu Ausgrenzung und Einsamkeit führen oder zu durchlässig und Missbrauch und Verstrickung fördern.

  • Wir helfen Familien dabei, ein Bewusstsein für diese Grenzen zu entwickeln und so zu korrigieren, dass eine funktionale Balance zwischen Nähe und Distanz entwickelt werden kann.

 

Mehrgenerationenperspektive (Helm Stierlin:)
Wir sehen den Menschen als ein Individuum mit Wurzeln in der Vergangenheit, wobei vor allem die Vergangenheit der eigenen Familie eine wichtige Rolle spielt. Hierbei können Verstrickungen und Bindungen aus früheren Generationen in der Gegenwart hemmende Wirkungen haben, ohne dass der Mensch sich dessen bewusst ist.

  • Wir unterstützen die Familien darin, sich mit ihren Familiengeschichten vertraut zu machen und die darin entstammenden Hemmnisse zu lösen, aber auch verborgene Kräfte und Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.

 

Kommunikationstheoretischer Ansatz (Paul Watzlawick:)
Der Mensch sammelt viele Erfahrungen in der Vergangenheit, lebt aber in der Gegenwart. In der Gegenwart gestaltet er die Beziehungen zu seinem Partner und zu seinen Kindern. So entwickeln sich Kommunikationsmuster in Familien, die Störungen hervorrufen oder aufrechterhalten können.

  • Wir blicken deshalb gemeinsam mit den Familienmitgliedern auf diese Muster und reflektieren, welche Auswirkungen sie haben. Wir suchen nach neuen Kommunikationsmustern, die mehr Wachstum und Entwicklung ermöglichen.

 

Lösungsorientierung (Steve deShazer und Insoo Kim Berg):
Die Entwicklung des Menschen ist immer in die Zukunft gerichtet. Deshalb unterstützen wir unsere Klienten darin, Bilder der Zukunft zu entwickeln, die für sie erstrebenswert sind.

  • Wir achten die Autonomie der Klienten, d.h. es geht nicht darum, dass Klienten sich unseren Vorstellungen gemäß entwickeln und verändern, sondern gemäß den eigenen Zielen und Ideen.

 

Hypnosystemischer Ansatz (Gunther Schmidt:)
Wir verstehen nicht nur Familien sondern auch das Individuum als System. Somit begreifen wir Symptome wie Depression, Alkoholismus, Essstörung etc. immer auch als Ergebnis innerpsychischer (Trance-)Prozesse.

  • Wir unterstützen die Klienten dabei, alte, schwächende innere Muster zu erkennen und durch neue, kraftspendende zu ersetzen.

 

Konzept der elterlichen Präsenz „Neue Autorität“ (Haim Omer:)
Dieses Konzept bietet wichtige Anregungen, wie Eltern durch „Neue Autorität”, d.h. vor allem Präsenz, in schwierigen Situationen ihre Handlungsfähigkeit behalten, um den Kindern und Jugendlichen Orientierung bieten zu können.

  • Wir unterstützen Eltern in der Haltung der elterlichen Präsenz, Interventionsmöglichkeiten des gewaltlosen Widerstandes einzuüben, aus den Machtkämpfen auszusteigen und Unterstützungs-systeme zu nützen. Eltern lernen wieder ihren Kindern und Jugendlichen mit Wertschätzung und Achtsamkeit zu begegnen.

Bei all diesen Methoden und Ansätzen sind uns Begriffe wie Wertschätzung,  Achtung der Autonomie der Klienten und Respekt gegenüber den Lebensleistungen der einzelnen Familienmitglieder wichtige Leitstützen in unserer Arbeit.

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